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Kölner Photoszene 2018

Interview mit Kai Oberhäuser

EIN AUSLÖSER MACHT CLICK

Am 3. Mai startete das renommierte Festival „Internationale Photoszene Köln“ im Rahmen der Fiona Tan Ausstellungseröffnung im Museum Ludwig mit einem feierlichen Empfang. Neben Ausstellungen bekannter Museen fanden über 65 weitere Ausstellungen zur Fotografie statt. Erstmalig präsentierte sich dabei auch die 10-köpfige Fotografengruppe „Clicks!“. Stylus sprach mit Kai Oberhäuser, einem der Fotografen.

 

Herr Oberhäuser, bei „Clicks“ handelt es sich um eine Gruppe von zehn Künstlern. Wie sind Sie zusammengekommen?
Wir haben uns 2018 bei der Street Gallery Lindenthal kennengelernt. Dabei ging es darum, dass Kunstschaffende ihre Kunst in den Geschäften präsentieren. Dazu gab es auf der Dürener Straße eine Porträtausstellung, für die wir die Geschäftsinhaber fotografiert haben. So ist der Kontakt entstanden und wir haben uns anlässlich des Festivals Internationale Photoszene Köln entschieden, gemeinsam auszustellen.

Ihre Ausstellung lief unter dem Titel „Different Clicks“. Was verbindet die Künstler?
Uns verbindet die Heterogenität. Was uns als Gruppe auszeichnet, sind die verschiedenen inhaltlichen Ansätze und Techniken. „Einheit durch Verschiedenheit“ – so könnte man die Gruppe portraitieren. Eine maximal heterogene Gruppe, deren Mitgliedschaften durch die Lust an guten Fotos einerseits sowie andererseits durch das beständige Lernen-Wollen von den jeweils anderen gekennzeichnet sind. Kunst ist ein Prozess, der genau dies für sich beansprucht: Teilnahme am Diskurs. Einheit finden wir vor allem im Bezug zu Köln, wir leben alle hier.

Was bekamen die Besucher geboten?
Ein breites Spektrum zeitgenössischer Fotokunst in all seinen Facetten. Unser Motto „Different Clicks“ ist Programm: Wir präsentieren Werke verschiedenster Techniken und Themen individueller Prägung – von abstrakt über experimentell und dokumentarisch über Street-Photography, Landschaften und Räume bis hin zu Porträts und Architektur. In der großen Bandbreite finden sich für jeden Besucher attraktive Anschauungsobjekte.

Wie entstand der Name „Clicks“?
Wir wollten es kurz und prägnant halten. Wir haben uns bewusst für Clicks mit „c“ und nicht mit „K“ entschieden, um uns von den Klicks im Internet abzusetzen. Lautmalerisch macht ein Auslöser „Click“. Das passte zu uns.

Wieviel Computerbearbeitung steckt in euren Fotos?
Bis auf die klassische Bildbearbeitung, wie Kontrast, Helligkeit usw. mit der wir alle arbeiten, gibt es natürlich eine Bearbeitung beispielsweise bei Kollagen. Trotzdem sieht man bei Clicks das eigentliche Handwerk. Wir manipulieren nicht mit Technik. Ich fotografiere Dinge, um bewusst zu sehen, wie sie fotografiert aussehen.

Was bedeutete es für euch, Teil des Festivals zu sein?
Die Kölner Kunst- und Fotoszene ist einzigartig. Seit über 30 Jahren findet das Photoszene-Festival parallel zur Messe photokina statt. Museen, Galerien und weitere namenhafte Institutionen aus dem Kölner Raum stellen in diesem Rahmen ihre Fotoausstellungen vor, beispielsweise das Käthe Kollwitz Museum Köln, das Forum für Fotografie und die Japan Foundation. Aber auch eine große Anzahl von kleineren Galerien, Kunsträumen und Ateliers beteiligen sich. Es macht uns stolz, ein Teil dieser kreativen und lebendigen Szene zu sein.

Sind weitere gemeinsame Projekte geplant?
Dies war unser erstes eigenständig geplantes Event. Wir werden uns jetzt zusammenfinden, um unsere Erfahrungen auszuwerten und dann entschieden, ob wir im nächsten Jahr im gleichen Rahmen dabei sind.

clicks!

Eine 10-köpfige Formation Kölner Fotograf*innen zeigt Fotoarbeiten verschiedenster Techniken, Stile und Inhalte. Im breiten Spektrum von abstrakt-experimentell, über Dokumentarisches und Streetphotography bis hin zu Portraits und Architektur.

Die Fotograf*innen von links nach rechts:
Markus Derkum, Isabella Atzberger,
Peter Beckmann, Achim Peter, Lisa Marie Ramirez, Kai Oberhäuser, Krzysztof Swider, Julian Kranzbühler, Hubert Wichelmann, Uwe Schwarzkamp.